Nach einer erholsamen Nacht im Lavendelzimmer und einem süßen Frühstück machten wir uns gegen viertel vor neun auf den Weg. Es waren laut Plan über 30 Kilometer und gut 400 Höhenmeter zu bewältigen.
Völlig untypisch und eine ganz neue Erfahrung für uns, sind wir zunächst eben dahin marschiert. Wir verließen die Strada del formaggio Dolomiti, kamen am Lago in Santa Maria vorbei, kamen durch Tarzo und gingen von da an auf der Strada del Prosecco.
Schon ging es hinauf in die Weinberge. Die Wege waren hier durchweg gut und größtenteils mit dem Auto befahrbar. Vereinzelt säumten Häuser den Wegrand hinauf. An einem der Häuser stand ein netter Amerikaner, welcher sofort das Gespräch suchte. Dies war unser Glück, da auf der wirklich steilen Straße plötzlich ein Auto sein Glück versuchte 🙈.
Nach mehrmaligen Anlauf nehmen und rückwärts runterrollen ist es der Dame dann geglückt hinaufzukommen. Er Amerikaner hat uns dann erklärt, dass die sich immer so anstellt und im vorletzten Haus wohnt.
Als wir schließlich weiter hinauf gingen, wussten wir auch wieso sie diesen Anlauf brauchte. Ein Blick auf unsere Route verriet uns, dass es hier mit 23% Steigung rauf ging.
Als wir endlich auf dem ersten Sattel ankamen wurden wir mit weiteren atemberaubenden Aussichten in alle Himmelsrichtungen belohnt. Zur einen Seite entfernten sich die Berge immer mehr und zur anderen kam die unendliche Weite ins Land. Weinberge soweit das Auge reicht….
Den Sattel mussten wir natürlich auf der anderen Seite wieder hinunter und so gingen wir schnellen Schrittes Berg ab. Ein zweites Frühstück gab es heute nicht und so sollte es eine Brotzeit im Ort am Fuße des Sattels werden.
Endlich unten angekommen suchten wir uns ein Bistro und machten dort ausgiebig Pause.
Gegen viertel vor zwei ging es weiter, es lagen noch zwei Drittel der heutigen Strecke vor uns. War es bis hierhin vom Wetter her recht angenehm, kam nun die sengende Hitze zum Vorschein….
Mein Handy hatte guten Empfang und so konnte ich meine Löwen in Köln verfolgen. Ich hätte mich hinter Ina, die in der Zeit meine Lok spielte und per Lautsprecher dem Kommentator des Spiels lauschte.
Die Hitze war fast unerträglich, als Halbzeit war ging es plötzlich und unerwartet erneut den Berg hoch. An einer Abzweigung waren wir schon fast mit dem Teer verschmolzen, unsere Kühlhandtücher waren trocken, da sprach uns aus dem nichts ein alter Italiener an und wies uns darauf hin, dass wir hier den Weg rein müssen. Ich bat ihn kurzer Hand um Wasser für unsere Handtücher und gab sie ihm. Nachdem er mehrfach mit si si antwortete. Er bedankte sich und dachte wir schenken ihm diese 🤪😅
Zum Glück kam seine Tochter um die Ecke und machte uns die Handtücher nass.
So konnte es auf dem Weg, der sich als leichte Abkürzung herausstellt und mit Fußball, 2. Halbzeit, weitergehen. Die Löwenfans peitschten nicht nur die Manschaft in Köln nach vorne sondern auch uns den unerwarteten Berg hinauf.
Nach weiteren endlos erscheinenden Kilometern kamen wir das erstmal an ein Schild auf dem Jesolo noch 62 Kilometer stand vorbei. Es beflügelte uns und so kamen wir bald danach in unserem eigentlichem Zielort Ponte della Priula an. Dort suchten wir einen Supermarkt auf um uns etwas fürs Abendessen zu besorgen. Wir dachten, dass das Hotel mit wenigen Schritten zu erreichen wäre. Wir wurden schnell eines besseren belehrt und hatten weitere eineinhalb Kilometer vor uns.
Was soll ich Euch sagen, wir haben auch das noch geschafft und nächtigen heute in Spresiano.